11. JUL 2015 – 2.te Werftwoche Teil 1

Moin,

die Zeit vergeht hier für uns wie im Flug, ein sicheres Zeichen das viel zu tun ist.

Rückblick :

Montag um 9 Uhr kam ein Unternehmen, das unsere Feuerlöschanlage an Bord und alle Feuerlöscher neu abnehmen sollte. Die sind praktischerweise nur paar hundert Meter von der Werft entfernt und  warten auch Rettungsinseln (von denen wir zwei an Bord haben). Abnahme der Feuerlöschanlage war kein Problem, waren nur paar Bolzen rostig (so das die Anlage ‘im Zweifelsfall’ wohl nicht automatisch ausgelöst hätte).  Sollte nun behoben sein 😉 …

Dann waren die Feuerlöscher dran (11 an der Zahl – 8 kleine quasi in jeder ‘Kammer’, ein weiterer im Dinghi und zwei größere im Maschinenraum und in der Nähe der Küche). Die 8 kleinen und der aus dem Dinghi durften nach 12 Jahren nicht mehr gewartet werden, die beiden anderen bekamen ein neues Siegel. Kurz neue bestellt und mich gewundert das neue um die $ 24,- das Stück kosten, die jährliche Wartung $ 12,-. Dann wurde eine Rettungsinsel verladen, um die Insel in den Räumen der Firma überprüfen zu lassen. Wir haben zwei 10 Personen Rettungsinseln an Bord. Wir müssen nur eine mitführen, daher werden die Inseln im 2 Jahreswechsel gewartet. So ist immer eine Insel geprüft und man hat eine zweite ‘in Reserve’ – so die Theorie ….

Eine Stunde später der Anruf der Firma ich möge doch mal vorbeikommen, es gibt schlechte Nachrichten …. Im Ausstiegsbereich der Insel löst sich ‘der Stoff auf’, die Insel kann nicht mehr gewartet werden …

Gut wir haben ja noch die andere, die letztes Jahr gewartet wurde (und die ein Siegel bis August diesen Jahres hat). Ich vereinbare die im Laufe der nächsten Tage vorbei zubringen, um sie für ein weiteres Jahr zertifizieren zu lassen …  😉

Am Nachmittag können wir uns unser Apartment übernehmen. Es stellt sich raus das es ein komplettes Haus ist, das aktuell zum Verkauf steht. Offensichtlich vermarket eine Firma solche Häuser bis zum Verkauf des Objektes. Wir kommen allerdings nicht in das gebuchte 2 Schlafzimmer / 1 Bad Apartment sondern bekommen für zwei Wochen ein größeres 3 BR (Bedroom) / 2 Bäder ‘Apartment’ … Wir schlafen trotzdem erstmal noch weiter auf dem Schiff – Conny kann sich kaum trennen !

Dienstag verholen wir das Schiff auf die andere Seite der Werft und beginnen mit den Vorbereitungen zum Abbau des Baumes und Spinnackerbaumes. Dazu müssen u.a. Hydraulikleitungen entfernt bzw. ‘totgelegt’ werden. Mit Hilfe des werfteigenen Kranes werden dann die Bäume, nur unterbrochen durch ein kurzes, schweres Gewitter, von Bord gehievt.

 

Mittwoch morgen bring ich dann kurz die zweite Rettungsinsel zur Wartung, danach widmen wir uns den weiteren Vorbereitungen zum ‘Ziehen des Mastes’. Dazu steht ab dem Mittag für 4 Stunden ein von der Werft gemieteter Schwerlastkran zur Verfügung. Der Mast wiegt nur um die 800kg, mit den Verstagungen, Wanten, Elektronik kommen aber insgesamt ca. 3600 kg auf die Waage. Und das bei einer Länge von knapp 41m ‘über Deck’ …

 

Der Abbau klappt perfekt. Man merkt, das das Team um Vorarbeiter Johnny das nicht zum ersten Mal macht …

Am späten Nachmittag packen wir unsere Sachen und fahren mit kleinem Gepäck ins Apartment, Frühstücken wollen wir nächsten Tag noch auf dem Schiff. Nach ner schönen Dusche (die man eigentlich alle 30min bei den Tagestemperaturen machen möchte) fahren wir zu Betty Bomber. Ein tolles, authentisches ‘American Restaurant’ in der Nähe eines großen Parks im Historic District von Savannah.

Donnerstag morgen beginnt unser Tag um 6:30 Uhr, kurz darauf geht es zur Werft die ca. 8 Autominuten entfernt ist. Für den frühen Nachmittag ist geplant, das Schiff wieder zu verholen, um Cabochon aufs trockene zu heben. Dazu nutzt die Werft bei größeren Schiffen einen ‘Hebetisch’ auf dem ein ‘Wagen’ steht. Auch diese Aktion verläuft wieder reibungslos, aber seht selbst:

 

 

 

Was ab dann passierte erfahrt ihr morgen.

LG

C&C

 

 

4. JUL 2015 – Independence Day

Eigentlich wollten wir jetzt gerade im Taxi sitzen, um uns nach Downtown Savannah fahren zu lassen. War für 17 Uhr bestellt. Um 1645 Uhr fängt es wie aus Kübeln an zu giessen, kurz darauf geht eine Böenwalze mit 57kn (Windstärke 11) Wind hier durch. Das Schiff krängt gewaltig, Carl kommt verschlafen aus der Koje ‘gesprungen’ 😉 …

Der detaillierte Wetterbericht für die nächsten Stunden sieht leider auch nicht gut aus, wir sagen das Taxi erstmal ab.

Das gibt mir Zeit, kurz die erste Woche in der Werft Revue passieren zu lassen.

Am Montag morgen haben Rolf und ich kurz unseren Mietwagen geholt. Gebucht war ein ‘Intermediate SUV’ (RAV 4 o.ä.), bekommen haben wir einen ‘Large SUV’, in unserem Fall einen Chevrolet Tahoe in schwarz. Mein Volvo war ja schon ziemlich groß und ‘nett ausgestattet’, der Tahoe toppt das in allen Belangen … 

Zurück auf der Werft gab es für Nacho und Rolf Frühstück, danach für  Nacho eine Werftbesichtigung durch den Manager der Werft. Denke die Werft hat einen neuen Kunden ….

Danach begann hier der Trubel an Bord

und auch drum herum …

Die Vorarbeiter der verschiedenen Gewerke schauten sich das Schiff genauer an und verglichen es mit unserer ‘Wunschliste’ aus dem Auftrag.

Dienstag morgen hab ich Rolf dann zum Flughafen gefahren. Die Arbeiter beginnen hier um 7 Uhr, das heisst für mich (und Carl) um 0650 Uhr ‘fertig zu sein’ … Wieder fielen Heerscharen über das Schiff her. Einige Stellen im Gelcoat wurden geöffnet um zu sehen, wie die Schäden am Besten repariert werden können.

Im Tagesverlauf haben wir dann schon die Vorsegel entfernt. Schon praktisch, wenn man(n) die Segel nicht von Bord buckeln muss sondern technisches Gerät zur Verfügung hat ;-).

 

‘Zwischendurch’ bestelle ich immer wieder Ersatzteile oder stimme Termine ab.

Am Abend sind wir dann zu Tubby’s. ‘Die Institution’ in Sachen Essen hier in der Nähe. Es gab als Vorspeise leckeren überbackenen Spinat mit Baguette. Als Hauptspeise dann ne Fischplatte, alles frittiert. Inklusive der ‘Kartoffelscheiben’.

… Zum Glück hatten wir unsere Bedienung gefragt wie denn ‘so die Portionen ausfallen’ und er sagte. das er sich die Platte immer mit seiner Freundin teilen würde. Wir sind dem Ratschlag dann gefolgt und haben glücklicherweise auch nur eine Portion bestellt, geschafft haben wir sie nicht ganz. Wir haben uns dann auf Empfehlung noch noch an einem Cheesecake (Käsekuchen) probiert 😉 Der wird nach amerikanischer Art aus Doppelrahmkäse und nicht aus Quark hergestellt …. Das kam Conny (die keinen Quark macht sehr zugegen ;-)) …

Mittwoch sollte dann eigentlich das Großsegel abgeschlagen werden.  Das mussten wir wegen einer leichten Brise von hinten aber verschieben. Unter den Bedingungen, hätten wir das Segel nicht heil runterbekommen.

Haben wir dann im Enddefekt am nächsten Tag auch nicht (heil runterbekommen), weil die Werft einen Fehler gemacht hat. Das Ergebnis zwei Risse im Segel und das Segel war auf halber Höhe festgeklemmt … Irgendwann gegen Mittag war dann aber auch das Segel unten (wer den Schaden bezahlt werden wir Montag diskutieren).   

Da der Kran wieder da war haben wir die Gunst der Stunde genutzt und noch schnell die beiden Rettungsinseln auf die Pier gestellt. Eine wird Montag für die Zeit des Werftaufenthaltes eingelagert, die andere kommt zur Wartung.

Um 14 Uhr war denn für die Werftarbeiter bereits Wochenende. Wir haben noch Kleinigkeiten erledigt und dann auch das lange Wochenende eingeläutet.

Am Freitag morgen haben Conny und ich uns kurzentschlossen ins Auto gesetzt, um nach Charleston zu fahren. Die Fahrt (ca. 2 Stunden pro Strecke) ging durch eine üppige, grüne Landschaft. In Charleston angekommen, haben wir uns sofort zum Apple Store aufgemacht. Unser Fußmarsch wurde nur kurz durch einen Besuch in einem kleinen Eisladen unterbrochen … 😉

Die Beute danach waren dann zwei neue iPhone 6. Conny hatte ihr 4S ja schon Mitte April an Jackson verkauft und war seitdem ohne Telefon. Ich werde meins nach unserer Rückkehr auf die Bahamas dann auch verkaufen. Kurz nachdem wir wieder am Auto angekommen waren fing es an wie aus Eimern zu schütten und zu wehen und so haben wir uns schon früher als geplant auf den Rückweg nach Thunderbolt gemacht.

Heute morgen kurz in einen t-mobile Laden, um meine SIM Karte aus dem 4S gegen eine kleinere Karte für das iPhone 6 zu tauschen. Noch bisschen Obst und Eis gekauft und dann zurück zum Schiff. Am Nachmittag dann in der Crewlounge mit Conny ne Partie Tischkicker und bisschen Pool Billard gespielt (beides ‘Premieren’ für Conny :-)).

Auch um 18 Uhr schüttet es hier immer noch. Über die Webcams in der Stadt können wir sehen, das dort wohl alle geflohen sind. Echt schade, wir hätten gerne unseren ersten Unabhängigkeitstag in Savannah gefeiert. So wird es gleich hier an Bord Thunfisch Sashimi geben.

LG

Carsten

3. JUL 2015 – nur kurz …

…. denn heute wird in den USA nicht gearbeitet 😉 …

Der Grund: Morgen ist der 4. Juli, der Unabhängigkeitstag der USA, der auch hier  wohl groß gefeiert wird.

Und da hatte 1971 Präsident Richard Nixon eine geniale Idee. Fallen Neujahr, der Unabhängigkeitstag oder Weihnachten auf einen Samstag, wird der Tag davor zum Feiertag.

Fällt einer dieser Tage auf einen Sonntag, so ist der folgende Tag ebenfalls ein Feiertag.

Dabei hat Nixon es aber nicht belassen … Viele andere Feiertage wurden einfach auf einen Montag gelegt, um zu einem langen Wochenende zu kommen, so z.B. der

  • Martin Luther King Day – dritter Montag im Januar
  • Washington’s Birthday (Presidents’ Day) – dritter Montag im Februar
  • Memorial Day (Gedenktag) – letzter Montag im Mai

Da der 4. Juli also dieses Jahr auf einen Samstag fällt, ist heute frei (ok, die Werft hat es dann noch ein bisschen großzügiger ausgelegt, dort durften die Arbeiter schon gestern Mittag in das Wochenende ;-)).

Wir werden wohl gleich mal nach Charleston starten (ca. 2 Stunden von hier entfernt), dort gibt es u.a. einen Apple Store 😉 …

Das Update was diese Woche bisher in der Werft geschah bleiben wir Euch bis morgen schuldig.

LG

C&C