30. JUN 2015 – Savannah, here we are …

Hallo Zusammen,

wir sind Sonntag planmäßig hier in der Werft in Thunderbolt angekommen Thunderbolt liegt am Wilmington River, Savannah ist einige Meilen entfernt.

Aber kurz der Reihe nach … Donnerstag sind wir um 1315 Uhr in Lyford los, vier Stunden später viel der Anker vor Chub Cay. Die Strecke musste motort werden, Wind war keiner da … 

Freitag morgen ging es dann schon um 7 Uhr weiter, Wind war  immer noch nicht da … Frühstück unterwegs … Wir haben uns in zwei Wachen aufgeteilt. Rolf und Nacho von 6 – 18 Uhr, Carl und ich 18 Uhr bis 6 Uhr, Conny war wachfrei und war für unser leibliches Wohl zuständig. Unter Maschine ging es dann über die Bank. Carl und ich haben uns dann am frühen Nachmittag für 2 Stunden hingelegt um für die Nacht fit zu sein. Rolf und Nacho haben unterwegs immer mal wieder nen Vorsegel oder auch das Großsegel gesetzt, es war aber einfach zu wenig Wind.

Als Carl und ich um 18 Uhr übernahmen, kamen wir dem Golfstrom schon näher und er schob uns mit zusätzlichen 1.5kn gen Norden. Gegen Mitternacht waren wir dann ‘voll im Strom’ und freuten uns über zusätzliche 3.5kn, die Geschwindigkeit betrug bei kleiner Maschinendrehzahl über 11kn. Die Wassertemperatur lag bei um die 29°C, ein weiteres Indiz im Golfstrom zu sein. Entgegenkommer gibt es hier nicht, die Großschifffahrt fährt einige Meilen weiter Östlich auf Kurz Süd um nicht um 3.5 – 4kn abgebremst zu werden …

Als es Samstag um ca. 6 Uhr hell wurde waren wir froh von Rolf und Nacho abgelöst zu werden. Schnell noch nen Müsli und ab in die Koje …

Das Logbuch zeigt, das gegen 9 Uhr dann endlich Wind aufkam und Groß und Genua gesetzt wurden. Maschine aus – da ließ es sich gleich ruhiger schlafen. Um 18 Uhr waren Carl und ich dann wieder dran. Der Wind nahm stetig zu und wir refften das Groß. Als es dunkel wurde fuhren wir direkt auf ein Gewitter zu … Der Wind schlief komplett ein. Da man nie sicher sein kann ob in einem Gewitter kein Wind oder Sturmstärke drin steckt wurden die Segel komplett eingerollt und langsam mit Maschine gegen gefahren. Minuten später kam dann der Wind, bis zu 45kn (Windstärke 9) und die Wellen wurden langsam höher. Mit dem Wind kam der Regen. Und ich meine so richtig Regen 😉 … Carl habe ich ‘unter Deck’ geschickt. Ich hatte vorsorglich meine Gill Regenjacke angezogen … Der Regen prasselte irre auf die Kapuze … Conny und Carl schauten dann dem Blitzspektakel von drinnen zu. Ich war verwundert das Rolf nicht raus kam um nach ‘den Rechten’ zu schauen, ‘scheinbar’ vertraut er mir schon ….

Nach ner guten Stunde war der Spuk vorbei. Karl löste mich kurz ab und für mich gab es einen trockenen Short und ne trockene Unterhose 🙂 … Die Regenjacke blieb als Windschutz an.

Um 0530 Uhr kam Nacho raus und ich war froh schon ne halbe Stunde früher in die Koje zu können, ich war echt kaputt. Als Rolf dann auch draußen war hörte ich das wieder Segel gesetzt wurden.  Der Wind wehte mit 4-5 Bft. Mehr hab ich nicht mitbekommen und bin in einen schönen Schlaf gefallen … Kurz danach fing Conny dann in der Küche an Frühstück zu machen, nicht so einfach unter Segeln bei dem Wellengang.

Gegen 10 Uhr bemerkte ich im Halbschlaf dann eine Richtungsänderung. Ich bin dann aufgestanden, schnell nen Müsli gegessen und raus um die Ansteuerung  in den Wilmington River zu übernehmen. Da Niedrigwasser war hatten wir zeitweise nur 60cm Wasser unter dem Kiel. Bei einer leichten Welle schon bisschen Nervenkitzel. Im Fahrwasser herrschte fleißig Betrieb. Etliche Trawler waren mit Schleppnetzen im Fahrwasser unterwegs. Verfolgt von Gruppen von großen Delphinen (die es offensichtlich auf die Fische die durch die Maschen ‘gepresst werden’ abgesehen hatten).

Ach ja … Fische … Gab es bei uns auch. Freitag haben wir einen schönen Thunfisch gefangen und sofort zu Filets und Saschimi verarbeitet. Lecker ….. Dann gingen uns noch drei kleinere Mahi-mahis an den Haken. Denen haben wir die Freiheit geschenkt …

Zurück zur Ansteuerung … Da kurz vor der Werft für uns bei Ebbe zu wenig Wasser ist, haben wir im Fluss gegen 13 Uhr erstmal geankert und Mittag gegessen. Um 1415 Uhr ging es dann weiter Flussauf und um 16 Uhr waren wir in der Werft fest.

Eine Stunde später stand bereits ein Beamter der US Einwanderungsbehörde / Zoll am Schiff, das Einklarieren verlief absolut problemlos und schnell. Erst danach konnten wir das Schiff verlassen. Nacho erkundigte sich nach einem Steakhaus und um 1815 Uhr waren wir auf dem Weg zum Ruth’s Chris Steakhouse wo wir fantastisch gegessen haben. ‘Mein krönender Abschluss’ (nach einem ‘kleinen Filetsteak’) ein Dessert namens ‘Chocolate Explosion’ – der Name machte ‘dem Teil’ alle Ehre 🙂 … 

Danach noch paar Schritte am Flussufer flaniert und mit dem Taxi zurück zur Werft.

Wie es dann ab Montag morgen weiterging versuchen wir morgen ‘zu Papier’ zu bringen, jetzt (Dienstag Abend) geht’s erstmal zu Tubby’s Tank House  …

LG

Carsten

 

Zum Schluß noch ein paar Impressionen :

25. JUN 2015 – USA, wir kommen …

Die letzten Tage vergingen wie im Fluge. An der Hauptmaschine noch nen Ölwechsel gemacht (passen 31 Liter rein :-)) – Schiff verproviantiert, schon Sachen in den USA bestellt die wir dort für das Schiff brauchen, mit Segelmachern (wegen einer geplanten Segelwäsche) verhandelt, ….

Cony hatte ja schon berichtet, das ich letzte Woche festgestellt hatte, das der Pass von Carl am 22. Juni 15 abläuft. Carl hatte seinerzeit erstmal nen ziemlich langes Gesicht gemacht … Dann ging das Telefonieren los. Irgendjemand kannte dann irgendeinen in der Passbehörde. Der brachte Abends bei Carl noch nen Eilantrag vorbei.  Ich hab dann noch nen Bittschreiben aufgesetzt, … Dienstag sollte der Pass dann morgens abholbereit sein. War er natürlich nicht … Carl wurde auf 15 Uhr vertröstet und irgendwann gegen 17 Uhr hatte er ihn dann endlich in Händen. Mit den Informationen aus dem Pass konnte ich uns auch endlich bei den US Behörden anmeden …

Damit sind wir heute planmäßig zu fünft unterwegs. Rolf, Carl, Conny, ich und ein Freund von Rolf namens Nacho. Nacho gehört ein Firmenimperium (zumindest Teile davon), das Firmenlogo zeigt eine Fledermaus. Und, jemand ne Idee?

Um 1330 Uhr unserer Zeit geht es los. Erstmal ca. 40sm bis zu einer Flachstelle im Northwest Channel. Dort werden wir dann auf einer riesigen Bank (so was wie ne Sandbank mit max. 3-4m Wasser drüber 😉 – das Blaue links im Bild) ankern.

Erste Etappe bis zur Bank ...

Die Tiefenangaben auf der Karte (die kleinen Zahlen) sind in Fuß (1 Fuß sind 30,48cm). Man sieht da schön, das uns unsere erste Etappe über Wasertiefen von bis zu knapp 9000 ft (2743 m) führt, ‘kurz dahinter’ kann man auf der Bank teilweise stehen 😉 …

Freitag morgen geht es dann weiter, Irgendwann im Tagesverlauf werden wir dann auf den Golfstrom stoßen. Dieser wird uns ca. 2kn zusätzlich Schub Richtung Norden geben.

Lyford - Thunderbolt

Unsere Ankunft in Thunderbolt (am Wilmington River, südlich von Savannah) planen wir für Sonntagnachmittag mit dem Hochwasser gegen 18 Uhr ein. Dann müssen wir in den USA einklarieren, sprich u.a. zum Zoll.

Ab Montag morgen haben wir dann einen Mietwagen … Die erste Woche bleiben wir noch auf dem Schiff, dann geht es in das Apartment. Rolf und Nacho werden uns wohl spätestens gegen Mitte der Woche verlassen.

Der Wetterbericht sieht gut aus, heute 3-4 Bft, Freitag dann bisschen weniger, Samstag dann wieder zunehmend, Sonntag 5-6 Bft. Alles ‘von hinten’, sieht nach tollen Segeltagen aus.

Wir werden dann ab Montag berichten wie es uns ergangen ist. Bis dahin ist dann ja auch die Kieler Woche vorbei und der Sommer kehrt in Deutschland ein.

LG

Carsten

18. JUN 2015 – easy living in Turtels Landing …

… oder  auch …. juhu, Chef und Chefin sind weg ! 😉

Unsere Gärtner haben heute Morgen schon hinter den Büschen gelauert, bis sich endlich das Auto Richtung Flughafen bewegt.
Und Carsten sagt noch zu mir :” Pass auf, gleich macht keiner mehr einen Finger krumm.”
So ganz recht hatte er nicht wie man auf dem Foto unten sieht !

Denn zum SMS schreiben bewegten sich die  Finger ganz schön flott … (sorry für die schlechte Qualität der Fotos. Ich habe durchs Fenster fotografiert um Jackson nicht in Verlegenheit zu bringen 😉 )

Die einzigen die noch fleißig gearbeitet haben, waren die Poolreiniger  und die Mechaniker vom Wartungsteam der “Golfcars”.   Als Carsten mit Altöl zum Hafen fahren wollte, lag Franky auf der Gartenbank im Schatten. Peinlich berührt, sagte er : ” Oh … mir ist grade ganz schwindelig, ich muß mich einen Moment ausruhen.”  Nee ja, schon klar Franky  😉 .

Carl würde sich das nicht trauen … der Captain hat ihn stets im Auge. Außerdem  war heute nicht da, er hatte frei um einen Behördengang zu erledigen. Dummer Weise läuft sein Pass in den nächsten Tagen ab. Als Carsten den ganzen Papierkram für unsere Reise in die USA fertig gemacht hat, ist es aufgefallen ! Mal sehen ob Carl erfolgreich war.

Was mir noch aufgefallen ist, ist das jedes mal wenn der Boss nicht da ist, Kokusnüsse geerntet werden. Egal … ich freue mich immer über das lecker Kokusfleisch das ich dann geschenkt bekomme.

Genau wie Emilie … 

 

Am Wochenende haben wir uns aber erstmal auf unseren Besuch gefreut. Johannes und Cati kamen wie geplant am Sonntagnachmittag bei uns in Lyford Cay  an. Wir haben sie an der Hafeneinfahrt in Empfang genommen …  Nach dem Anlegen und der  Begrüßung wurde erstmal beim Hafenmeister “eingecheckt” 😉  und dann im Restaurant am Hafen mit einem Willkommensbier angestoßen! Am Montag Nachmittag, nach der Arbeit und 2 Maschinen Wäsche für Cati, haben wir dann gemeinsam eine kleine Tour mit dem Auto durch Nassau gemacht und sind anschließend Einkaufen gefahren. Die Beiden brauchten dringend neuen Proviant. Auf  dem Rückweg gab es für uns alle bei “Marco´s Pizza”  in Cable Beach, Pizza satt … boaah, wir haben da aber auch so richtig zugeschlagen!  Besonders schön fand ich ja, dass wir den Abends an Deck der Maverick too , mit einem Bier haben ausklingen lassen.  Wir wünschen den Beiden noch eine unvergesslich schöne Zeit und hoffen sie bald wiederzusehen.

So, und nun bereiten Carsten und ich schon mal alles für unsere Abreise nach Savannah  vor. Da kommt eines zum anderen …

Ich mache mir so langsam Gedanken über den Speiseplan und was ich alles Einkaufen muß. Wenn Carl das mit seinem Pass regeln kann, sind wir 5 Personen. Außerdem muß bedacht werden, dass wir 2 Nächte durchsegeln werden und nicht immer frisch gekocht werden kann. Das bedeutet vorkochen für mich. Speisen, die eventuell nur kurz aufgewärmt werden  können und “Seetauglich” sind.

Aber heute habe ich mir zunächst die Deckenverkleidung in der Eignerkabine vorgenommen. Die ist aus Alcantara und durch die Klimaanlage ganz schmutzig geworden. Die Chefin meinte, ob ich nicht versuchen könnte das Paneel vor den Luftschlitzen zu reinigen. Klar konnte ich – mit dem Ergebnis, dass dieses so sauber wurde das ich jetzt ALLE reinigen darf. Da war ich wohl mal wieder zu gründlich  *hihi* …

Ich habe übrigens zum Reinigen Schmutzradierer benutzt. Das hat sich als wahres Wundermittel erwiesen !

 

Nun muß ich aber erstmal Schluß machen für heute Abend, ich habe Carsten (und mir) noch ein leckeres Semifredo Stracciatella versprochen !

Conny

12. JUN 2015 – alea iacta est …

… wie der Lateiner wohl zu sagen pflegt.

Es geht für uns nach Savannah in die Werft. Wir hoffen auf eine gute Zeit dort, am 25. Juni machen wir uns von Lyford aus auf den Weg (wenn das Wetter mitspielt, seit dem 1. Juni ist offiziell Hurrikan Saison in diesen Breiten).

Ein schönes Apartment (zumindest auf den Bildern) ist ausgesucht, wird nun gebucht, Genauso wie ein Mietwagen. Ende der Werftzeit wohl Anfang/Mitte September.

In den ‘Südstaaten’ wird viel Essen frittiert, ich befürchte ich kann mein aktuelles Gewicht (mit dem ich sehr zufrieden bin) in den USA nicht halten aber schauen wir mal 😉 …

Haben gerade unser Wochenende eingeläutet und waren kurz am Strand baden. Mal schauen was das Wochenende so bringt. Am Sonntag kommen Cati und Johannes in die Lyford Cay Marina, nach unserem kurzen Treffen in Georgetown vor paar Wochen sind wir per e-Mail in Kontakt geblieben. Sie bleiben dann zwei Tage oder so. Wir freuen uns ihnen bisschen die Insel zu zeigen und mit ‘Gleichgesinnten’ zu schnacken.

Euch auch ein schönes Wochenende!

C&C

10. JUN 2015 – Savannah oder Belfast?

Hallo zusammen,

die letzten Wochen war ich sehr damit beschäftigt Angebote für ein Refit einzuholen. Cabochon soll eine neue Außenlackierung bekommen (Schiffsrumpf und Aufbauten), einen neuen Unterwasseranstrich und noch paar ‘Kleinigkeiten’. Erst war auch angedacht das Teakdeck zu erneuern, aber die  Reinigung durch Carl und “meine Wenigkeit” und der Kostenvoranschlag von ca. US$ 330.000,- für ein neues Deck haben meinen Boss bewogen, das erstmal zu verschieben.

Was wir jetzt machen lassen wollen liegt auch so in dieser Größenordnung.

Ich habe die Auswahl nach den Angeboten auf zwei Werften eingegrenzt, eine davon (Thunderbolt Marine in Savannah, Georgia) haben wir uns Montag angeschaut. Dazu sind Rolf und ich Sonntag in die USA geflogen, gestern (Dienstag) wieder zurück. Die Werft macht einen guten Eindruck und Savannah ist scheinbar auch ein nettes Örtchen.

‘Der andere Kandidat’ liegt im US-Bundesstaat Maine in Belfast (nach Bildern auch eine sehr schöne Gegend). Wir werden noch diese Woche die Entscheidung treffen, wo Conny und ich den July, August und Teile des Septembers verbringen werden, die Werftzeit ist mit 10 Wochen veranschlagt. In der Zeit werden wir in einem Apartment in der Nähe der Werft wohnen und ‘Bauaufsicht’ machen und selbst ‘Kleinigkeiten’ erledigen. 1 1/2 Wochen der Werftzeit ist das Schiff in einer Lackierhalle – in dieser Zeit machen wir dann hoffentlich auch endlich mal ‘Heimaturlaub’.

Los geht es um den 24. Juni. Nach Savannah sind es ca. 480sm, dafür brauchen wir 2 1/2 Tage. Wenn es nach Maine geht, sind wir ne gute Woche unterwegs. Sobald die Würfel gefallen sind, erfahrt ihr es als Erstes.

Gruß

Carsten

Nachtrag 30. MAI 2015 – “Wasser im Schiff!”

… ich bin euch ja noch die angekündigte Fortsetzung meines Beitrags vom 1. Juni schuldig.

Unser Ziel für den 30. Mai hiess Shroud Cay, einige Meilen nördlich von Staniel Cay. Rolf und ich wollten morgens noch in Ruhe unsere B&G Instrumente an Bord (für  Geschwindigkeit, Windwinkel, …) kalibrieren, daher hiess es schon um 07:40 Uhr ‘Anker auf’. Wir verliessen unter Maschine den Ankerplatz bis wir freies Wasser hatten und drehten dann nach Anweisung des Handbuchs dort unsere Kreise …. Eine knappe Stunde später war alles kalibriert. Wir setzten Genua und Großsegel bei leichten Winden um die 2 Bft mit Kurz 320°.

Als ich um 10 Uhr nach innen ging um einen neuen Logbucheintrag zu schreiben, traute ich meinen Augen nicht. Auf den Bodenbrettern zum Batterieraum, dem Gang zwischen Gästekammern und Eignerkabine standen einige Zentimeter Wasser und aus der ‘Bodenbeleuchtung’ im Gang Steuerbord schien Wasser nur so rauszuschiessen!

Wasser im Schiff ist neben Feuer im Schiff so ziemlich das Letzte, was man(n) haben will. Mein Hirn fängt gerade an das Geschehnis zu verarbeiten, da geht auch schon der Bilgealarm in der ‘Shaft Alley’ los.

Ich ruf nur noch ‘Wasser im Schiff’ und hechte nach unten. Die Chefin guckt etwas erschrocken, bleibt aber ansonsten (erstaunlich) ruhig.

Ich nehm schnell den Läufer im Gang weg und öffne das Bodenbrett. Wasser ergiesst sich in den Batterieraum. Schnell den Finger ins Wasser getaucht und ‘probiert’, “Süsswasser” rufe ich … Damit haben wir zumindest schon mal eine Situation, die uns nicht untergehen lassen kann (normalerweise kommen unsere Pumpen auch eine Zeit lang gegen einen Wassereinbruch ‘von Aussen’ an, hängt ‘bisschen’ von der Menge ab ;-)) . Im schlimmsten Fall entleeren sich also aktuell nur die 3400l Frischwasser in die Bilgen …

Ich kann nicht lokalisieren, woher das Wasser kommt. Inzwischen ist auch Rolf unten, Conny ist draußen um ‘Wache zu gehen’, das Schiff segelt gemächlich unter Autopilot dahin.  ‘Kurz’ runter in den Maschinenraum gehechtet und die Süsswasserpumpen abgestellt (die Sorgen für den Wasserdruck hier ‘aus den Wasserhähnen’), wieder hoch, das Wasser strömt nur noch langsam aus der Verkleidung zur Gästekabine.

Rolf und ich vermuten, dass sich eine Verbindung an der Duscharmatur gelöst haben muss, da kommen wir aber nicht ohne weiteres ran. Allerdings kann man das Warm- und Kaltwasser für die ‘Zone Gästekabinen’ mit mehreren Absperrventilen  deaktivieren.

Wo hab ich die nur gesehen? Ah ja, die sind im Batterieraum ‘an der Decke’. Also versucht ‘dort abzutauchen’.

Hier noch mal ein Bild aus unser Batterieumbauzeit das Carl ‘beim Abtauchen’ zeigt. Nach dem Abtauchen muss man sich noch umdrehen, damit man rücklings auf der Welle nach hinten rutschen kann.

Carl hat inzwischen auch den Spitznamen Limbo-Carl ;-)… Mit seinen 25 Lenzen ist er natürlich deutlich flexibler als sein 50-jähriger Captain 😉 … Aber – Carl ist nicht mit … 😉

Was habe ich geflucht und geschwitzt bis ich endlich an die Ventile kam. Danach mit Conny’s Hilfe alles wieder trockengelegt, die Frischwasserpumpen wieder an und weiter gings.

Bei der ‘Limbo Aktion’ ist dann leider noch ein ‘Schmiernippel’ hinter der Wellendichtung abgebrochen. Die Welle wird über diesen Nippel mit Seewasser gekühlt/geschmiert. Die Folge: Salzwasser sprudelte in den Batteriekasten …. Wir konnten das aber schnell mit einem im Wasser aushärtenden Kit, einigen Kabelbindern und einem Stück Gummi provisorisch abdichten.

Die Holex Wellendichtung (der schwarze Balg auf den Bildern) leckt aber auch noch. Umso mehr, je schneller wir unter Maschine fahren.

Ein Logbucheintrag um 1045 sagt “… stopped fresh water leak (possibly in starboard shower) – stopped sea water leak on shaft, Holex seal still leaking, diverting direction New Providence / Lyford instead of Shrouds Cay.”

Wir wollen also nicht unbedingt mehr als nötig  mit der leckenden Wellendichtung weiterfahren und entschliessen uns, unsere Reise abzukürzen und direkt Richtung ‘Heimat’ zu segeln.

Der Rest des Tages entschädigt uns, ein toller Segeltag bei 3-4 Bft und um die 8kn Fahrt.

Um 2330 Uhr fällt dann der Anker in der Cliffton Bay, einige Meilen vor Lyford Cay. Allerdings hält der Anker erst beim 3ten Versuch auf dem Korallensand. Noch nen ‘Feierabendbier’ mit Rolf, dann gehts in die Koje.

 

2. JUN 2015 – Aus meiner (Conny’s) Sicht …

 

Wir sind wieder angekommen im schönen und friedlichen Lyford.
Kurz vor unserer Hafeneinfahrt hat uns noch eine große Schule von Delfinen verabschiedet – immer wieder faszinierend !


Carsten wird Euch demnächst noch erzählen, warum wir schon vorzeitig zurück gekommen sind …
Auch wenn es schön ist mal wieder aus dem Kanal heraus zukommen, bin ich nun doch froh und erleichtert wieder zu Hause zu sein. Für mich bedeutet ” Segeln” im Moment nicht wie sonst – Spaß haben mit meinem Schatz …. sondern es heißt viel, viel Arbeit für mich. Und das Klima hier macht mir dabei (trotz Klimaanlage) ganz schön zu schaffen!
Von der Gegend bekomme ich leider nicht ganz so viel zu sehen wie Ihr vielleicht denkt (da bin ich oft ein wenig Neidisch auf Carsten)… denn mein Arbeitsplatz befindet sich hauptsächlich unter Deck. Um so mehr genieße ich die Zeit, die ich ab und zu während des Segelns draußen an Deck verbringen kann. Wind und Wellen sauge ich förmlich auf – einfach herrlich den Salzgeschmack auf den Lippen zu schmecken 🙂

Damit Ihr mal einen kleinen Eindruck von meinem Arbeitstag bekommt , hier mal der grobe Ablauf eines Durchschnittstages :
Um 8 Uhr aufstehen und Kaffee machen, Müsli für Carsten und 1/2 Grapefruit für mich.
So ca. 8:45 Uhr muss das Frühstück für Chef und Chefin fertig auf dem perfekt gedeckten Tisch stehen. Es gibt zum Beispiel Spiegelei, kleine Bratwürste mit Hashbrowns ( ähnlich Kartoffelpuffer) , etwas gemischtes Obst und COLA Light ! bzw. Tomatensaft. Oder auch mal ein Omelett mit Champignons, Paprika, Zwiebeln, gek. Schinken und Käse, dazu evtl. ein Buttertoast. Während die Beiden essen, räume ich schonmal die Küche auf. Ok, dann wird abgedeckt und abgewaschen.
Als nächstes kann ich in die Eignerkabine. Die Chefin sitzt meist schon am PC im Deckshaus, spielt Solitär und hat nebenher den Fernseher laufen (es gibt ja immer irgendein Tennis oder Golfturnier)… Die Betten müssen gemacht werden – es gibt 2 große Kingsize Betten und ganz so einfach ist es echt nicht, die großen Bettüberwürfe kunstvoll hin zu drapieren. Außerdem müssen die mit ” Cabochon” bestickten Lacken fein säuberlich umgeschlagen und wenn nötig täglich glatt gebügelt werden!

Wenn ich damit fertig bin, bin ich meist schon wieder reif für eine Dusche, das ist ganz schön anstrengend bei der Wärme, puhhh…. Nun wird noch etwas Staub gewischt, Staubsaugen muss ich zum Glück nicht jeden Tag 😉
Jetzt die beiden Bäder – Unser Chef hat eine große Dusche mit Glastür, die muss natürlich immer blitzblank sein, die Chefin hat in Ihrem Bad eine Badewanne. Und da sie nicht mit Creme spart, ist das auch überall sehr gut zu erkennen ( und das nicht nur im Bad ! ).
Tja, und da man bei diesem warmen Wetter ja nicht nur einmal duscht, schau ich dort abends auch nochmal nach dem Rechten …
Meist ist es so halb elf wenn ich fertig bin. Es kommt vor das ich bis dahin noch nicht ein einziges mal draußen war. Ganz wichtig ist es ab und zu mal zu fragen, ob es der Chefin auch nicht an irgendetwas fehlt, wie zum Beispiel Eis im Getränk. Ohne Eis geht nämlich gar nichts ! Der Chef sagt ” Sie braucht immer viel Eis, auch wenn es kalt ist.” 😉
Ich finde es ganz süß, er ist immer bestrebt alles so machen wie sie es gerne hat. Auch was den Satellitenempfang fürs TV angeht. Da sich das Schiff auch beim Ankern etwas bewegt kann es schon mal sein, dass er sich etwas einfallen lassen muss, damit der Empfang gesichert ist (‘normalerweise’ funktioniert die automatische Nachführung der Antenne aber) 😉
Weiter geht’s in der Küche. Um 13 Uhr gibt’s meist Lunch, da muss ich nun mit den Vorbereitungen beginnen. Es könnte zum Beispiel Kalbsroulade mit Wildreis, oder Kartoffelpüfferchen mit geräuchertem Lachs geben …
Wenn ich zwischendurch noch Luft habe, gibt es immer genug anders zu putzen, oder wegzuräumen. Oder es gibt eine Maschine Wäsche zu waschen.
Dann wird es Zeit, den Tisch zu decken, um den Wein kümmert sich zum Glück Carsten, das erleichtert mir die Arbeit sehr – Danke Schatz !
Während gespeist wird, mache ich wieder in der Küche “klar Schiff” und anschließend den Abwasch … kann auch sein das ich jetzt schon etwas für das Dinner am Abend vorbereiten muss (evtl. Fleisch in irgendeine Marinade einlegen).
Nun hoffe ich auf eine kleine Pause, mal gucken was die Männer so machen.
2 mal hatten wir sogar “Freigang” – ein bisschen Zeit für uns, in der wir die Gegend  erkunden konnten, schnorcheln oder in eine Strandbar …

Richtig nette Location - Chat 'N' Chill

einkehren (inklusive Müll wegbringen und Einkaufen 😉 )
Sind wir aber an Bord mache ich um 16 Uhr eine Käseplatte fertig, mit Oliven, Mettwurst, Kräckern und/oder Baguette.
Zwischen 19 und 19:30 Uhr gibt’s Dinner. Da kommen dann das ‘gute Geschirr’ und die Stoffservietten auf den Tisch. Es gab beispielsweise Entenbrust mit karamellisierten Babykarotten und Röstkartoffelchen, Kalbsschnitzel mit Paprikagemüse und Kroketten, Lammrücken in Kräuterkruste, oder Tenderloin mit Rosenkohl und Soße Béarnaise in der letzen Woche.
Während die Beiden essen, schleiche ich mich dezent in Ihre Kabine, um dort die Bettüberwürfe seitlich etwas zurück zuschlagen und für jeden ein Wasser für die Nacht ans Bett zu stellen.
Feierabend habe ich wenn alles wieder sauber und aufgeräumt in der Galley ist, das kann so gegen 20:30 Uhr sein. Lange Tage also – wir sind dann aber auch wirklich platt!
Den Sundowner den wir uns im Mondschein vorn am Bug gönnen, haben wir uns dann aber auch redlich verdient – Prost !

Prost !
Prost !

1. JUN 2015 – Hier die Bilder …

… von Staniel Cay.

Der 29.5. (wir waren am Vortag gegen Nachmittag ja in Staniel angekommen) begann mit einem schönen Frühstück, danach habe ich das Dinghy fertig gemacht, Conny bereit das Mittagessen vor …

Dann geht es für mich ins Wasser. Unser Geschwindigkeitsmesser zeigt nichts mehr an, ich vermute ‘Seepocken’ im kleinen Schaufelrad. Ich mache eine Tauchflasche klar und gehe ins Wasser. Im Schatten unseres Unterwasserschiffes liegen auf dem Grund einige Ammenhaie und lassen sich von Putzerfischen verwöhnen 🙂 Dann sind da auch noch eine Gruppe von Fischen um die 1m Länge – die ich erst nicht identifizieren kann – direkt an unserem Kiel  (wie ich später von Rolf erfahre handelt es sich um Schiffshalter).

Nachdem ich wieder an der Oberfläche bin fragen mich Conny und Rolf, ob ich den großen Rochen unter mir gesehen hab. Hab ich nicht, also noch mal ‘runter’ und da ist er … ein tolles Tier, ich bleibe mit gehörigem Respekt im gebührenden Abstand.

Nach dem Mittag gibt uns unser Chef eine kleine Tour mit dem Beiboot. Er zeigt uns die Plätze, die wir später alleine erkunden sollen, toller Chef! Nachdem wir Rolf wieder auf der Cabochon abgesetzt haben, machen wir uns mit einem großen Sack Schiffsabfällen bewaffnet auf den Weg ‘in die Stadt’.

Direkt am Hafen wird von den lokalen Fischern der Fang ausgenommen und die Überreste ins Wasser geworfen. Das wissen natürlich auch die Ammenhaie, Rochen und alle anderen 😉

 

Für den Müll bezahlen wir im Hafenkontor paar Dollar und werfen ihn dann auf einen Anhänger, der dahinter abgestellt ist.

Staniel Cay besteht aus einer übersichtlichen Anzahl Häuser. Überall wird man nett gegrüßt. Wir machen uns zum Pink Pearl Supermarket auf. Der liegt direkt gegenüber vom Blue Supermarket. Der Name ist Programm bzw. Farbe des Hausanstrichs … Wir finden im Supermarket alles was wir brauchen (das ist zum Glück nicht viel), der Laden besteht aus 5 Regalreihen auf 40m2 …

Zurück gehts zum Dinghy …

 

Dann machen wir uns zur Thunderball Grotte auf. 1965 wurden hier Teile des James Bonds Thunderball gedreht. Die Grotte ist so ziemlich das Schönste was ich bisher im Wasser gesehen habe … Man kann bei Niedrigwasser (wir haben hier um 1m Gezeitenunterschied) bequem in die Grotte reinschnorcheln / -schwimmen. In der Grotte angekommen sieht man gegenüber des ‘Eingangs’ den Ausgang der komplett unter Wasser liegt.

Hier mal einige Impressionen aus einem anderen Blog, denke bei uns wird es langsam auch Zeit für eine GoPro (Kamera) 😉 …

Conny und ich hatten die Grotte einige Zeit komplett für uns, mystisch ….

Danach ging es weiter mit dem Dinghy zu unserem Ankerplatz. Dort hatten wir SIE am Strand ja schon am Tag vorher gesehen … Es war ja bereits Nachmittag und so war nur noch einer auf Stellung, der Rest vermutlich am Siesta machen  …

Wie wir später von Rolf erfuhren hätten wir pfeifen sollen, dann wäre alle gekommen 😉 … Schade, dann eben nächstesmal !

Aber auch ‘der Eine’ war eine Show für sich …

Und noch ein paar Fotos vom der Ankerbucht …

 

Danach gings zurück zum Boot wo Conny dann auch noch mal über den Ammenhaien schnorcheln musste …  Schöne Dusche –  dann verstaute ich das Dinghy, Conny bereitete das Abendessen vor (Langustenschwänze mit Baked Potatos und selbstgemachter Sourcreme und einem leckeren Salat). Zur Belohnung gab es danach noch Vanilleeis mit Eierlikör (in Ermangelung von ‘kaufbaren Eierlikör’ auch selbstgemacht ;-)) …

Unser Ziel für den nächsten Tag hiess Shroud Cay. Warum wir das nicht erreicht haben (und quasi direkt ‘nach Hause’ sind) erfahrt ihr im nächsten Bericht.

LG

C&C