4. JUL 2015 – Independence Day

Eigentlich wollten wir jetzt gerade im Taxi sitzen, um uns nach Downtown Savannah fahren zu lassen. War für 17 Uhr bestellt. Um 1645 Uhr fängt es wie aus Kübeln an zu giessen, kurz darauf geht eine Böenwalze mit 57kn (Windstärke 11) Wind hier durch. Das Schiff krängt gewaltig, Carl kommt verschlafen aus der Koje ‘gesprungen’ 😉 …

Der detaillierte Wetterbericht für die nächsten Stunden sieht leider auch nicht gut aus, wir sagen das Taxi erstmal ab.

Das gibt mir Zeit, kurz die erste Woche in der Werft Revue passieren zu lassen.

Am Montag morgen haben Rolf und ich kurz unseren Mietwagen geholt. Gebucht war ein ‘Intermediate SUV’ (RAV 4 o.ä.), bekommen haben wir einen ‘Large SUV’, in unserem Fall einen Chevrolet Tahoe in schwarz. Mein Volvo war ja schon ziemlich groß und ‘nett ausgestattet’, der Tahoe toppt das in allen Belangen … 

Zurück auf der Werft gab es für Nacho und Rolf Frühstück, danach für  Nacho eine Werftbesichtigung durch den Manager der Werft. Denke die Werft hat einen neuen Kunden ….

Danach begann hier der Trubel an Bord

und auch drum herum …

Die Vorarbeiter der verschiedenen Gewerke schauten sich das Schiff genauer an und verglichen es mit unserer ‘Wunschliste’ aus dem Auftrag.

Dienstag morgen hab ich Rolf dann zum Flughafen gefahren. Die Arbeiter beginnen hier um 7 Uhr, das heisst für mich (und Carl) um 0650 Uhr ‘fertig zu sein’ … Wieder fielen Heerscharen über das Schiff her. Einige Stellen im Gelcoat wurden geöffnet um zu sehen, wie die Schäden am Besten repariert werden können.

Im Tagesverlauf haben wir dann schon die Vorsegel entfernt. Schon praktisch, wenn man(n) die Segel nicht von Bord buckeln muss sondern technisches Gerät zur Verfügung hat ;-).

 

‘Zwischendurch’ bestelle ich immer wieder Ersatzteile oder stimme Termine ab.

Am Abend sind wir dann zu Tubby’s. ‘Die Institution’ in Sachen Essen hier in der Nähe. Es gab als Vorspeise leckeren überbackenen Spinat mit Baguette. Als Hauptspeise dann ne Fischplatte, alles frittiert. Inklusive der ‘Kartoffelscheiben’.

… Zum Glück hatten wir unsere Bedienung gefragt wie denn ‘so die Portionen ausfallen’ und er sagte. das er sich die Platte immer mit seiner Freundin teilen würde. Wir sind dem Ratschlag dann gefolgt und haben glücklicherweise auch nur eine Portion bestellt, geschafft haben wir sie nicht ganz. Wir haben uns dann auf Empfehlung noch noch an einem Cheesecake (Käsekuchen) probiert 😉 Der wird nach amerikanischer Art aus Doppelrahmkäse und nicht aus Quark hergestellt …. Das kam Conny (die keinen Quark macht sehr zugegen ;-)) …

Mittwoch sollte dann eigentlich das Großsegel abgeschlagen werden.  Das mussten wir wegen einer leichten Brise von hinten aber verschieben. Unter den Bedingungen, hätten wir das Segel nicht heil runterbekommen.

Haben wir dann im Enddefekt am nächsten Tag auch nicht (heil runterbekommen), weil die Werft einen Fehler gemacht hat. Das Ergebnis zwei Risse im Segel und das Segel war auf halber Höhe festgeklemmt … Irgendwann gegen Mittag war dann aber auch das Segel unten (wer den Schaden bezahlt werden wir Montag diskutieren).   

Da der Kran wieder da war haben wir die Gunst der Stunde genutzt und noch schnell die beiden Rettungsinseln auf die Pier gestellt. Eine wird Montag für die Zeit des Werftaufenthaltes eingelagert, die andere kommt zur Wartung.

Um 14 Uhr war denn für die Werftarbeiter bereits Wochenende. Wir haben noch Kleinigkeiten erledigt und dann auch das lange Wochenende eingeläutet.

Am Freitag morgen haben Conny und ich uns kurzentschlossen ins Auto gesetzt, um nach Charleston zu fahren. Die Fahrt (ca. 2 Stunden pro Strecke) ging durch eine üppige, grüne Landschaft. In Charleston angekommen, haben wir uns sofort zum Apple Store aufgemacht. Unser Fußmarsch wurde nur kurz durch einen Besuch in einem kleinen Eisladen unterbrochen … 😉

Die Beute danach waren dann zwei neue iPhone 6. Conny hatte ihr 4S ja schon Mitte April an Jackson verkauft und war seitdem ohne Telefon. Ich werde meins nach unserer Rückkehr auf die Bahamas dann auch verkaufen. Kurz nachdem wir wieder am Auto angekommen waren fing es an wie aus Eimern zu schütten und zu wehen und so haben wir uns schon früher als geplant auf den Rückweg nach Thunderbolt gemacht.

Heute morgen kurz in einen t-mobile Laden, um meine SIM Karte aus dem 4S gegen eine kleinere Karte für das iPhone 6 zu tauschen. Noch bisschen Obst und Eis gekauft und dann zurück zum Schiff. Am Nachmittag dann in der Crewlounge mit Conny ne Partie Tischkicker und bisschen Pool Billard gespielt (beides ‘Premieren’ für Conny :-)).

Auch um 18 Uhr schüttet es hier immer noch. Über die Webcams in der Stadt können wir sehen, das dort wohl alle geflohen sind. Echt schade, wir hätten gerne unseren ersten Unabhängigkeitstag in Savannah gefeiert. So wird es gleich hier an Bord Thunfisch Sashimi geben.

LG

Carsten