2. JUN 2015 – Aus meiner (Conny’s) Sicht …

 

Wir sind wieder angekommen im schönen und friedlichen Lyford.
Kurz vor unserer Hafeneinfahrt hat uns noch eine große Schule von Delfinen verabschiedet – immer wieder faszinierend !


Carsten wird Euch demnächst noch erzählen, warum wir schon vorzeitig zurück gekommen sind …
Auch wenn es schön ist mal wieder aus dem Kanal heraus zukommen, bin ich nun doch froh und erleichtert wieder zu Hause zu sein. Für mich bedeutet ” Segeln” im Moment nicht wie sonst – Spaß haben mit meinem Schatz …. sondern es heißt viel, viel Arbeit für mich. Und das Klima hier macht mir dabei (trotz Klimaanlage) ganz schön zu schaffen!
Von der Gegend bekomme ich leider nicht ganz so viel zu sehen wie Ihr vielleicht denkt (da bin ich oft ein wenig Neidisch auf Carsten)… denn mein Arbeitsplatz befindet sich hauptsächlich unter Deck. Um so mehr genieße ich die Zeit, die ich ab und zu während des Segelns draußen an Deck verbringen kann. Wind und Wellen sauge ich förmlich auf – einfach herrlich den Salzgeschmack auf den Lippen zu schmecken 🙂

Damit Ihr mal einen kleinen Eindruck von meinem Arbeitstag bekommt , hier mal der grobe Ablauf eines Durchschnittstages :
Um 8 Uhr aufstehen und Kaffee machen, Müsli für Carsten und 1/2 Grapefruit für mich.
So ca. 8:45 Uhr muss das Frühstück für Chef und Chefin fertig auf dem perfekt gedeckten Tisch stehen. Es gibt zum Beispiel Spiegelei, kleine Bratwürste mit Hashbrowns ( ähnlich Kartoffelpuffer) , etwas gemischtes Obst und COLA Light ! bzw. Tomatensaft. Oder auch mal ein Omelett mit Champignons, Paprika, Zwiebeln, gek. Schinken und Käse, dazu evtl. ein Buttertoast. Während die Beiden essen, räume ich schonmal die Küche auf. Ok, dann wird abgedeckt und abgewaschen.
Als nächstes kann ich in die Eignerkabine. Die Chefin sitzt meist schon am PC im Deckshaus, spielt Solitär und hat nebenher den Fernseher laufen (es gibt ja immer irgendein Tennis oder Golfturnier)… Die Betten müssen gemacht werden – es gibt 2 große Kingsize Betten und ganz so einfach ist es echt nicht, die großen Bettüberwürfe kunstvoll hin zu drapieren. Außerdem müssen die mit ” Cabochon” bestickten Lacken fein säuberlich umgeschlagen und wenn nötig täglich glatt gebügelt werden!

Wenn ich damit fertig bin, bin ich meist schon wieder reif für eine Dusche, das ist ganz schön anstrengend bei der Wärme, puhhh…. Nun wird noch etwas Staub gewischt, Staubsaugen muss ich zum Glück nicht jeden Tag 😉
Jetzt die beiden Bäder – Unser Chef hat eine große Dusche mit Glastür, die muss natürlich immer blitzblank sein, die Chefin hat in Ihrem Bad eine Badewanne. Und da sie nicht mit Creme spart, ist das auch überall sehr gut zu erkennen ( und das nicht nur im Bad ! ).
Tja, und da man bei diesem warmen Wetter ja nicht nur einmal duscht, schau ich dort abends auch nochmal nach dem Rechten …
Meist ist es so halb elf wenn ich fertig bin. Es kommt vor das ich bis dahin noch nicht ein einziges mal draußen war. Ganz wichtig ist es ab und zu mal zu fragen, ob es der Chefin auch nicht an irgendetwas fehlt, wie zum Beispiel Eis im Getränk. Ohne Eis geht nämlich gar nichts ! Der Chef sagt ” Sie braucht immer viel Eis, auch wenn es kalt ist.” 😉
Ich finde es ganz süß, er ist immer bestrebt alles so machen wie sie es gerne hat. Auch was den Satellitenempfang fürs TV angeht. Da sich das Schiff auch beim Ankern etwas bewegt kann es schon mal sein, dass er sich etwas einfallen lassen muss, damit der Empfang gesichert ist (‘normalerweise’ funktioniert die automatische Nachführung der Antenne aber) 😉
Weiter geht’s in der Küche. Um 13 Uhr gibt’s meist Lunch, da muss ich nun mit den Vorbereitungen beginnen. Es könnte zum Beispiel Kalbsroulade mit Wildreis, oder Kartoffelpüfferchen mit geräuchertem Lachs geben …
Wenn ich zwischendurch noch Luft habe, gibt es immer genug anders zu putzen, oder wegzuräumen. Oder es gibt eine Maschine Wäsche zu waschen.
Dann wird es Zeit, den Tisch zu decken, um den Wein kümmert sich zum Glück Carsten, das erleichtert mir die Arbeit sehr – Danke Schatz !
Während gespeist wird, mache ich wieder in der Küche “klar Schiff” und anschließend den Abwasch … kann auch sein das ich jetzt schon etwas für das Dinner am Abend vorbereiten muss (evtl. Fleisch in irgendeine Marinade einlegen).
Nun hoffe ich auf eine kleine Pause, mal gucken was die Männer so machen.
2 mal hatten wir sogar “Freigang” – ein bisschen Zeit für uns, in der wir die Gegend  erkunden konnten, schnorcheln oder in eine Strandbar …

Richtig nette Location - Chat 'N' Chill

einkehren (inklusive Müll wegbringen und Einkaufen 😉 )
Sind wir aber an Bord mache ich um 16 Uhr eine Käseplatte fertig, mit Oliven, Mettwurst, Kräckern und/oder Baguette.
Zwischen 19 und 19:30 Uhr gibt’s Dinner. Da kommen dann das ‘gute Geschirr’ und die Stoffservietten auf den Tisch. Es gab beispielsweise Entenbrust mit karamellisierten Babykarotten und Röstkartoffelchen, Kalbsschnitzel mit Paprikagemüse und Kroketten, Lammrücken in Kräuterkruste, oder Tenderloin mit Rosenkohl und Soße Béarnaise in der letzen Woche.
Während die Beiden essen, schleiche ich mich dezent in Ihre Kabine, um dort die Bettüberwürfe seitlich etwas zurück zuschlagen und für jeden ein Wasser für die Nacht ans Bett zu stellen.
Feierabend habe ich wenn alles wieder sauber und aufgeräumt in der Galley ist, das kann so gegen 20:30 Uhr sein. Lange Tage also – wir sind dann aber auch wirklich platt!
Den Sundowner den wir uns im Mondschein vorn am Bug gönnen, haben wir uns dann aber auch redlich verdient – Prost !

Prost !
Prost !